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Kunststoffe markieren – der Weg zur Kreislauf­wirtschaft?

Dieses Pilotprojekt im Rahmen des vom Migros Pionierfonds ermöglichten Projekts realCYCLE wird gemeinsam mit Akteuren der Kunststoff-Wertschöpfungskette konzipiert und umgesetzt. Übergeordnetes Thema von realCYCLE ist es, die gesamte Wertschöpfungskette von Kunststoffverpackungen als Kreislauf zu verstehen und auszurichten. Die systemischen Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für eine Skalierbarkeit werden untersucht und konkrete Möglichkeiten aufgezeigt, die eine flächendeckende und nachhaltige Kunststoff-Kreislaufwirtschaft in der Schweiz ermöglichen.

Schwerpunkte

  • Technologien im Bereich der Kunststoffmarker: Vor- und Nachteile, Kriterien zur Auswahl, Eignung im Rahmen von Entwicklungen mit künstlicher Intelligenz
  • Rezyklate, die wir einsetzen können: In welche Fraktionen müssen Kunststoffe sortiert werden können, damit eine Kunststoff-Kreislaufwirtschaft entstehen kann? Wo gibt es regulatorische Hindernisse?
  • Zukünftige Entwicklungen: Wie beeinflussen das Produktdesign, die verfügbaren Recycling- oder Sortiertechnologien die Auswahl bzw. den Einsatz von Kunststoffmarkern?
  • Nutzen innerhalb und ausserhalb Recycling: Was kann ein Kunststoffmarker wirklich?

 

Ziele des Pilotprojektes

Der Aufbau einer Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe wird durch die Komplexität der Materialströme immens erschwert. Die grosse Diversität der Kunststoffe und der in den Kunststoffen enthaltenen Additive und die Nutzung im Materialverbund verhindern heute ein effizientes Recyclingsystem für post-consumer Kunststoffe. Eine Kreislaufwirtschaft setzt hohe Rezyklat-Qualitäten voraus. Die Herstellung von hochqualitativen Rezyklaten wiederum setzt möglichst sortenreine Fraktionen voraus.

Und genau hier setzt das Pilotprojekt an:
Das Pilotprojekt «Kunststoffe markieren – der Weg zur Kunststoffkreislaufwirtschaft?» untersucht die Anwendung von Kunststoffmarkern zur Markierung und anschliessender Sortierung von Kunststoffverpackungen in der Schweiz. Die Ergebnisse sollen zeigen, ob eine Markierung machbar, ökonomisch tragbar und ökologisch vorteilhaft ist. Dabei wird die gesamte Wertschöpfungskette miteinbezogen, um Trade-Offs zwischen einzelnen Prozessen zu vermeiden.

 

Woran wir zurzeit arbeiten

Die erste Phase des Projekts unterliegt der Leitfrage «Wie können Kunststoffmarker zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe beitragen?». Dabei fokussieren wir uns auf die folgenden Fragestellungen:

  • Technologien im Bereich der Kunststoffmarker? Vor- und Nachteile, Kriterien zur Auswahl, Eignung im Rahmen von Entwicklungen mit Künstlicher Intelligenz
  • Rezyklate, die wir einsetzen können: In welche Fraktionen müssen Kunststoffe sortiert werden können, damit eine Kunststoff-Kreislaufwirtschaft entstehen kann? Wo gibt es regulatorische Hindernisse?
  • Zukünftige Entwicklungen: Wie beeinflussen Produktdesign, Recyclingtechnologie oder die Sortiertechnologie die Auswahl bzw. den Einsatz von Kunststoffmarker?
  • Nutzen innerhalb und ausserhalb Recycling: Was kann ein Kunststoffmarker wirklich?

Seit dem letzten Treffen mit den am Thema Marker interessierten Akteuren wurden diverse Informationen zu den europäischen Projekten gesammelt und Gespräche mit einzelnen Industriepartnern geführt.

Holy Grail 2.0

Das Projekt Holy Grail 2.0 führt zur Zeit halbindustrielle Praxisversuche in Kopenhagen durch. Hierzu ein paar Stichworte:

  • Praxisversuch in Kooperation mit der Stadt Kopenhagen an zwei Standorten (ab Oktober 2021, Dauer ca. 4 Monate), rund 125’000 Verpackungen aus ca. 260 «stock-keeping units»
  • Sortiermodul (Prototyp) von Pellenc ST / Digimarc bzw. Tomra
  • Überprüfung sämtlicher Parameter zur voll-industriellen Skalierung
  • Sortierung in food und non-food oder nach Polymertypen
  • Bei Erfolg: Einführung markierter Produkte im Markt (DK, FR, DE), 1. Semester 2022 und industrielle Sortierung (Phase 3: Versuche bis Q3 2022)

Wir beobachten diese Versuche und werden laufend darüber berichten. Dabei halten wir die oben aufgeführten Fragestellungen weiterhin im Fokus.

Pilotprojekt-Partner

Es haben folgende Akteure aktiv an diesem Pilotprojekt teil genommen:

  • Emmi Schweiz AG
  • Etimark AG
  • FH Ost
  • Greiner Packaging AG
  • kunststoff.swiss
  • Mibelle Group
  • Migros Genossenschaftsbund MGB
  • M-Industrie
  • Müller Recycling AG
  • PET-Recycling Schweiz PRS
  • reCIRCLE
  • Scintilla AG (Bosch)
  • Semadeni Plastic Group

In Kontakt (Informationsaustausch):

  • Digimarc
  • Henkel (Schweiz) AG
  • Polysecure
  • R-Cycle
  • Resilux (PolyRecycling, Petcore Europe)
  • Tomra

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