Im Rahmen unseres Innosuisse-Projekts untersuchen wir die Machbarkeit eines geschlossenen Kreislaufs für Polypropylen (PP) Lebensmittelverpackungen in der Schweiz. Gemeinsam mit unseren Forschungspartnern, KATZ (Kunststoff Ausbildungs- und Technologiezentrum) und dem Institut für Technologie Management der Hochschule St. Gallen (HSG-ITEM) und unseren Industriepartner BASF Schweiz AG, Coop Genossenschaft, Emmi Schweiz AG, Greiner Packaging AG, InnoPlastics AG, Migros Industrie AG, Silac AG und Säntis Packaging AG entwickeln wir eine Wertschöpfungskette für post-consumer PP, die den hohen Anforderungen an Lebensmittelsicherheit entspricht. Der Kreislaufschluss würde nicht nur wertvolle Ressourcen schonen und Netto-Null-Ziele unterstützen, sondern auch die Resilienz der Schweizer Wirtschaft stärken.
Das Projekt baut auf den Erkenntnissen des erfolgreichen Innovation Booster-Projekt «Circular Economy for Polypropylene (CE4PP)» auf, in dem wir die theoretische Rezyklierfähigkeit von PP Verpackungen untersucht haben.
Simulation des PP-Kreislaufs in der Schweiz
Im Rahmen des Projekts haben wir die erste Schweizer Wertschöpfungskette für sekundäres PP für Lebensmittelverpackungen simuliert und experimentell überprüft. Dabei standen insbesondere die praktische Umsetzung, die Lebensmittelkonformität, die Qualität des Rezyklats sowie die ökologische und ökonomische Tragfähigkeit im Fokus.
Unsere Implementierungspartner sind entlang der gesamten Wertschöpfungskette vertreten, wir von realcycle bringen die Partner zusammen und stellen mit unserer Expertise in nachhaltiger Kreislaufwirtschaft, ökologischer Bewertung und Projektmanagement eine erfolgreiche und nachhaltige Umsetzung sicher.

Abbildung: Übersicht über die Arbeitsschritte des Projekts «Entwicklung geschlossener Kreisläufe für Lebensmittelkontakt rPP»
Umsetzung und Prozessoptimierung
Zur Simulation des PP-Kreislaufs wurden beim KATZ die gesammelten Materialien umfangreichen technischen Untersuchungen unterzogen. Ein zentraler Prozessschritt ist die Sortierung des post-consumer Materials, da Verpackungen nach ihrem Einsatzbereich (Food-/Non-Food-Anwendungen) und ihrer Herstellungstechnik (Spritzguss oder Thermoformen) getrennt werden müssen, um ein hochwertiges Rezyklat zu erhalten. Die Sortierung nach Anwendungsbereich erfolgt mithilfe künstlicher Intelligenz und Nahinfrarotspektroskopie. Für die Sortierung nach Herstellungstechnik gibt es jedoch noch keine etablierte Technologie. Im Projekt konnten durch manuelle Sortierung hohe Reinheitsgrade erreicht werden; für eine industrielle Skalierung sind jedoch weitere technologische Fortschritte erforderlich. Nach der Sortierung wurden die Verpackungen zu Flakes geschreddert, gewaschen und deinked. Anschliessend wurde das post-consumer PP zu Regranulat verarbeitet.
Bis März 2025 wird das gewonnene Rezyklat für erste Demoverpackungen aus recyceltem PP in industriellen Prozessen bei Greiner Packaging AG, Säntis Packaging AG und Silac AG getestet. Anschliessend untersucht Emmi Schweiz AG das Abfüll- und Siegelverhalten der recycelten Verpackungen. Parallel dazu werden erste Migrationstests durchgeführt, um zu ermitteln, wo wir mit dem Rezyklat bezüglich der Lebensmittelkonformität stehen.
Ergänzend zu den technischen Untersuchungen hat HSG-ITEM eine systemische wirtschaftliche Analyse durchgeführt, um die ökonomische Tragfähigkeit des Projekts zu bewerten. Diese Erkenntnisse unterstützen die Unternehmen dabei, das neu gewonnene Wissen nachhaltig in ihre Prozesse zu integrieren. Wir von realcycle prüfen zudem die ökologischen Auswirkungen im Rahmen einer umfassenden Ökobilanz.
Projektpartner:










