Der Einsatz von Sekundärmaterialien in Lebensmittelverpackungen ist ein zentrales Element bei der Umsetzung einer Kreislaufwirtschaft für Verpackungen. Die in anderen europäischen Ländern geforderten Einsatzquoten von Sekundärmaterialien machen den Einsatz von Kunststoffrezyklaten auch im Lebensmittelbereich notwendig. Dies ist jedoch mit Unsicherheiten hinsichtlich der Qualität der Sekundärpolymere sowie des Migrationsverhaltens von Verunreinigungen verbunden.
Mit der neuen Verordnung 2022/1616 können neue Recyclingverfahren als «novel technology» bei der EFSA zugelassen werden. Diese Möglichkeit wurde von europäischen Akteur:innen bereits genutzt. Als «novel technology» ist in der EU neu der Einsatz von rezykliertem Polystyrol (rPS) hinter einer funktionellen Barriere (sog. ABA-Aufbau) in Lebensmittelkontaktmaterialien erlaubt. In der Schweiz darf Material, das aus Verfahren mit «novel technology»-Zulassung stammt, seit dem 01.02.2024 eingesetzt werden. Im Rahmen der Lebensmittelrechtsrevision wurde so ein Kreislaufschluss auch in der Schweiz ermöglicht.
Ein wichtiger Akteur im Bereich der PS-Verpackungen in der Schweiz ist die Greiner Packaging AG. Aufgrund der neu zugelassenen Technologie möchte die Greiner Packaging AG nun den Einsatz von PS-Rezyklat hinter einer funktionellen Barriere prüfen bzw. umsetzen, sofern alle Rahmenbedingungen dies zulassen. Für den Einsatz sind noch diverse Abklärungen bezüglich der regulatorischen Rahmenbedingungen, der Marktsituation von sekundärem Polystyrol sowie der praktischen Umsetzung notwendig. Die realcycle GmbH unterstützt die Greiner Packaging AG bei diesem Vorhaben und übernimmt die Projektleitung, um eine zeitnahe Umsetzung zu ermöglichen.
Ansprechperson
Lea Schneider (lea.schneider@realcycle.ch)
Auftraggeberin
Greiner Packaging AG