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Forschungsprojekt ScreenFood – für sichere Lebensmittel und Verpackungen

Während drei Jahren begleiten wir als Associated Partner das europäische Forschungsprojekt „Metrology for Food Safety in the Circular Economy: Targeting and Screening Methods for Contaminants in Food and Recycled Packaging”, kurz „Screen Food“. Das Projekt setzt sich zum Ziel, Lebensmittel und Lebensmittelkontaktmaterialien langfristig sicher zu gestalten. Dafür werden Messmethoden zum Nachweis von Kontaminanten in Lebensmitteln und Lebensmittelverpackungen entwickelt. Zusätzlich soll durch das Erarbeiten von europäischen Standards die Harmonisierung dieser Messmethoden europaweit vorangetrieben werden.

Herausforderung bei der Lebensmittelsicherheit

Lebensmittelsicherheit ist von zentraler Bedeutung, um die Endverbraucher:innen vor möglichen Schäden durch kontaminierte Lebensmittel zu schützen. In Europa haben wir diesbezüglich einen sehr hohen Standard und Sicherheit ist eine Priorität in der EU- und Schweizer Gesetzgebung. Ein weiterer Schwerpunkt der EU-Politik ist die Kreislaufwirtschaft und die Entwicklung eines nachhaltigen Lebensmittelsystems. Ziel ist es, Lebensmittelverschwendung und Umweltauswirkungen zu minimieren und das Wohlbefinden der Konsument:innen zu maximieren. Im Rahmen des Green Deals wurde die EU-Verpackungsordnung «Packaging and Packaging Waste Regulation» (PPWR) verabschiedet. Infolgedessen wird erwartet, dass in Zukunft mehr recycelte und nachhaltige Verpackungsmaterialien auf den Markt kommen.

Da Lebensmittel mit ihrer Verpackung interagieren und dadurch Kontaminanten aufnehmen können, verschärft sich durch den Einsatz von Rezyklat in Lebensmittelkontaktmaterialien die Herausforderung der Lebensmittelsicherheit. Um jedoch Kreislaufwirtschaft und Lebensmittelsicherheit nicht gegeneinander auszuspielen, wird an analytischen Methoden geforscht, die beides ermöglichen, indem die Sicherheit von sekundären Verpackungen standardisiert beurteilt werden kann.

Heute ist es für Entscheidungsträger, Analyselabore und Überwachungsbehörden schwierig, Messungen von Kontaminanten zu vollziehen und zu bewerten. Einerseits, ist häufig unklar, nach welchen Kontaminanten geschaut werden soll. Andererseits sind bestehende Standardmethoden für die neuen Verpackungsmaterialien teilweise unzureichend oder es gibt noch keine Standardmethoden für bestimmte Matrizes oder deren Kombinationen. Einheitlichkeit und Genauigkeit bei der Bewertung und Behandlung von Kontaminanten sind jedoch von zentraler Bedeutung, um fundierte Entscheidungen zu treffen und die Integrität der Lebensmittelversorgungskette zu wahren.

Diese Lücke soll durch dieses Forschungsprojekt geschlossen werden. Ziel ist es, die analytischen Methoden zur Quantifizierung von Kontaminanten zu verbessern und europaweit zu harmonisieren. Dadurch kann ein hohes Mass an Lebensmittelsicherheit während des gesamten Produktions- und Distributionsprozesses gewährleistet werden.

Entwicklung von Referenzmethoden und Referenzmaterialien

Im Rahmen des Projektes werden Referenzmethoden und Referenzmaterialien zur Quantifizierung von Kontaminanten in Lebensmitteln und Lebensmittelverpackungen unter besonderer Berücksichtigung von Sekundärmaterialien entwickelt.

Der Schwerpunkt des Projektes liegt auf den gesundheitsschädlichen Mineralölkohlenwasserstoffen (MOSH (Mineral Oil Saturated Hydrocarbons) und MOAH (Mineral Oil Aromatic Hydrocarbons)) sowie den per- und polyfluorierten Alkylverbindungen (PFAS (Per- and PolyfluoroAlkyl Substances)). Unter anderem für diese Chemikalien sollen Referenzmethoden und -materialien entwickelt werden, um Kontaminationen in Lebensmitteln und Lebensmittelverpackungen nachweisen zu können. Diese metrologischen Instrumente werden der Industrie helfen, sichere Lebensmittel in nachhaltige Verpackungen anzubieten.

Projektkonsortium und internationale Kooperation

Das Projektkonsortium besteht aus nationalen Metrologieinstituten, Forschungseinrichtungen und Industrieunternehmen aus EU- und Nicht-EU-Ländern. ScreenFood wird vom INRIM – Instituto Nazionale di Ricerca Metrologica koordiniert. Unsere Aufgabe ist es, eine Stakeholder-Plattform aufzubauen, um sicherzustellen, dass die Ergebnisse des Projekts tatsächlich in der Industrie genutzt und angewendet werden, um die Kreislaufschliessung von Verpackungen voranzutreiben. Weiter tragen wir mit unserem Wissen zur Kreislaufwirtschaft und der Verwendung von sekundären Materialien, insbesondere Kunststoff, Papier und Karton, im Projekt dazu bei, dass die relevanten Materialien untersucht und die Fragen der Industrie zum Thema bearbeitet werden.

Haben Sie Interesse, sich als Stakeholder in das Projekt einzubringen? Dann melden Sie sich bei Dr. Melanie Haupt

Hier finden Sie weitere Informationen auf der Projektwebseite.

Übersicht aller Projektpartner:innen
  • INRIM (Nationales Metrologisches Institut, I)
  • BAM (Designiertes Institut für Metrologie in Chemie, D)
  • GUM (Nationales Metrologisches Institut, PL)
  • IMBiH (Nationales Metrologisches Institut, BIH)
  • JSI (Forschungsorganisation für reine und angewandte Forschung in Naturwissenschaften und Technik (Designiertes Institut für den Gehalt an Spurenelemente in organischen und anorganischen Materialien), SLO)
  • NIVA (Institut für Wasserforschung (Designiertes Institut für ausgewählte chemische Analysen in Wasser), N)
  • TUBITAK (Forschungsinstitut, TRK)
  • ZRS Koper (Metrologisches Institut, SLO)
  • Chiron (Unternehmen für Herstellung, Zertifizierung und Vertrieb von Referenzmaterialien, N)
  • CVUA FR (Referenzlabor der Europäischen Union für halogenierte persistente organische Schadstoffe in Futter- und Lebensmitteln, D)
  • DTU (Nationales Lebensmittelinstitut der Technischen Universität, DK)
  • EUROLAB (Europäischer Verband der nationalen Verbände der Mess-, Prüf- und Analyselaboratorien, EUR)
  • IAPR (Labor für chemische Metrologie, GR)
  • MRI (Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel, D)
  • Natureef (PL)
  • Sciensano (wissenschaftliches Institut, B)
  • UT (Institut für Chemie, EST)
  • AS
  • GEA (Ölproduktionsunternehmen von Qualitätsspeiseölen, SLO)
  • Gerstel (Entwickler und Hersteller von Laborgeräten, D)
  • JOTIS (Lebensmittelhersteller, GR)
  • KB Folie Polska (Design und Herstellung von bedruckten Verpackungen, PL)
  • Nestlé Waters (Referenz-Zentrallabor für Nestlé Waters, F)
  • KLZH (Kantonales Labor Zürich, CH)
  • METAS (Nationales Metrologisches Institut, CH)
  • SQTS (Schweizer Qualitätsprüfungsdienste, CH)

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