Klettergriffe von der Firma Auftriib
Im Rahmen einer Reffnet-Beratung haben wir die Firma Auftriib bei ihren Bestrebungen, nachhaltige Klettergriffe zu entwickeln, unterstützt.
Heute werden die meisten Klettergriffe aus Polyurethan oder Polyester hergestellt. Nach starker Abnutzung, bei Schäden oder wenn die Klettergriffe «out» werden, werden die alten Griffe verbrannt.
Auftriib hat nun zum Ziel, einen nachhaltigen, wenn möglich zirkulären Klettergriff zu entwickeln. Der erste von ihnen entwickelte Prototyp besteht aus einer bio-basierten Matrix gemischt mit mineralischen Füllstoffen. Die Formung des Griffs erfolgt wie bei konventionellen Klettergriffen mittels Silikonform und anschliessender Aushärtung.
Bewertung und Verbesserungsmöglichkeiten
Mithilfe einer Ökobilanz haben wir die ökologischen Auswirkungen dieses Klettergriffs bewertet und mögliche Verbesserungsmöglichkeiten aufgezeigt.
Unsere Analyse hat aufgezeigt, dass die Auswirkungen des Pflanzenöls den grössten Teil der Gesamtumweltbelastung des Auftriib-Griffs ausmachen. Um diese Auswirkungen zu reduzieren, gibt es zwei Möglichkeiten:
- Das bisher genutzte Öl wird durch ein anderes Öl ersetzt, welches weniger Umweltwirkungen hat. Zu klären ist, ob die möglichen Alternativen die gleichen Eigenschaften wie das aktuell verwendete Pflanzenöl haben und 1:1 als Substitution im Griff einsetzbar wären.
- Um Kreisläufe zu schliessen, wäre es sinnvoll zu überprüfen, ob die Griffe aus Ölabfällen oder -resten hergestellt werden könnten. Die wäre jedoch nur möglich, wenn die Reste resp. Abfälle die gleichen Eigenschaften aufweisen wie das ursprüngliche Öl.
Weiter wurde gesehen, dass die Lebensdauer des Griffs ein entscheidender Parameter ist. Je länger der Griff in Verwendung ist, umso besser für die Umwelt. Es ist also sinnvoll, bereits bei der Produktion der Griffe zu überlegen, wie diese aufbereitet werden können, so dass sie möglichst lange in Gebrauch sind. Herkömmliche PU-Griffe nutzen sich durch die Nutzung ab und werden rutschig und unbrauchbar, so dass sie ausrangiert werden müssen. Bei Auftriib-Griffen passiert eher das Gegenteil. Die Matrix wird abgenutzt, die Griffe erhalten mehr Struktur. Wird die Struktur zu stark, kann der Griff aufbereitet werden, so dass er seine ursprüngliche Funktionalität zurückbekommt. Zielführend wäre somit, dass die Auftriib-Griffe wiederum zu den Produzierenden zurückgelangen, wo sie, falls nötig, aufbereitet und neu verteilt werden können. Gegebenenfalls lohnt sich eine Überlegung zu einem «Klettergriffe-as-a-service»-Geschäftsmodell.