Kunststoffe in der Bauindustrie haben hinsichtlich Kreislaufwirtschaft bisher wenig Aufmerksamkeit erfahren. Dies, obwohl ein grosser Anteil der Kunststoffe heute in der Bauindustrie eingesetzt werden (kunststoff.swiss 2023) und diese auch beträchtlich zu den THG-Emissionen der Bauindustrie beitragen (Heeren & Hellweg 2019). Der grösste Teil der THG-Emissionen stammt aus der Produktion und der Verbrennung der Kunststoffprodukte am Ende ihres Lebens; es werden heute nur sehr wenige Kunststoffe wiederverwendet oder rezykliert.
Im Circoplast Projekt haben wir die Optionen Reduce, Reuse und Recycling für Kunststoffprodukte in der Bauindustrie untersucht. Dabei konnten wir vor allem für Recycling ein grosses ökologisches Potenzial identifizieren. Sammelsysteme existieren bereits für diverse Kunststoffprodukte (z.B. EPS-Abschnitte), jedoch werden nur geringe Mengen an Kunststoffen gesammelt. Einer der Gründe ist, dass sich Bauherrschaft und Planende oft nicht bewusst sind, dass es die Sammelmöglichkeit überhaupt gibt.
Die öffentliche Hand hat sich zum Ziel gesetzt, die Kreislaufwirtschaft voranzutreiben und die Abfallmengen zu reduzieren. Ein Ansatzpunkt sind dabei die Kunststoff-Abfallströme aus der Baubranche, welche aufgrund der existierenden Sammelsystem verhältnismässig schnell in den Kreislauf geführt werden könnten. Mit einer gezielten Hilfestellung kann die öffentliche Hand helfen, diese Sammelsysteme vermehrt zu nutzen.
Aus den oben genannten Gründen wurden wir vom AWEL Kanton Zürich beauftragt, eine Übersicht zu bestehenden Sammelsystemen von Kunststoffen zu erstellen. Diese soll als Hilfestellung für Planende, Bauherren und andere Akteure in der Baubranche dienen, indem zentrale Informationen wie Sammelcontainer, Anlieferungskriterien etc. für bestehende und sich im Aufbau befindende Sammelsysteme von Kunststoffprodukten zusammengefasst werden. Ebenfalls aufgeführt sind Auskünfte zu Kontaktpersonen. Die Erstellung erfolgt eng mit unserem Netzwerk in der Baubranche und dem Kunststoff-Recycling zusammen.