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All-in-One: Die Revolution im Kunststoff­recycling

Das moderne Leben ist ohne Kunststoff nicht mehr denkbar, doch die Umweltbelastung durch Kunststoffabfälle muss drastisch reduziert werden. Aktuell werden in der Schweiz nur rund 8 % der genutzten Kunststoffe recycelt. Dabei liegt im werkstofflichen Recycling enormes Potenzial: Ein verstärktes werkstoffliches Recycling ist der Schlüssel zur Ressourcenschonung, zur Reduktion der CO2-Emissionen und zur Stärkung der Versorgungssicherheit der Schweiz mit polymeren Werkstoffen.

 

Die Anforderungen der Schweizer Abfallwirtschaft

Um die Recyclingrate und den Einsatz von Recyclingmaterialien zu erhöhen, ist die Entwicklung verbesserter und innovativer Recyclingtechnologien erforderlich. Vor allem hochwertige Anwendungen in geschlossenen Kreisläufen erfordern modernste Anlagen und neue technologische Ausrüstungen.

Die Schweizer Kunststoffabfallwirtschaft kämpft jedoch mit spezifischen strukturellen Hürden:

  • Geringe Sammelmengen von Kunststoffabfällen
  • Hohe Vielfalt an Polymeren (z.B. PET-A, PET-G, PP, PE, PS), welche heute eine eigene Recyclinglinie bräuchten
  • Kleine Einzelfraktionen, die eine wirtschaftliche Verwertung erschweren

 

Diese Faktoren verhindern den Aufbau effizienter, spezialisierter Recyclingkapazitäten. Damit bleibt das Ziel einer Netto-Null-Kunststoffstrategie ausser Reichweite.

 

Unsere Vision: Eine All-in-One Recyclinglösung

Gemeinsam mit der InnoPlastics AG und dem ITEM-HSG (Institut für Technologiemanagement der Universität St. Gallen) untersuchen wir die Möglichkeit einer All-in-One-Recyclinglösung, die mehrere Kunststoffarten in Serie auf einer einzigen Extrusionsanlage verarbeiten kann. Das Projekt fokussiert dabei auf den Schritt der Dekontamination und Extrusion und untersucht die technische Machbarkeit einer solchen Multi-Polymeranlage. So sollen lokale Kunststoffkreisläufe für verschiedene Kunststoffarten geschlossen werden.

 

Drei zentrale Forschungsfragen

Unser Projekt gliedert sich in drei Schwerpunkte:

  1. Technische Machbarkeit: Ist es möglich, eine einzige Extrusionsanlage für verschiedene Po-lymere in Serie zu nutzen? Welche spezifischen Polymere können unter Berücksichtigung der technologischen Aspekte und der angestrebten Sekundärkunststoffqualität in einer einzigen Recyclinganlage verarbeitet werden?
  2. Wirtschaftliche Tragfähigkeit: Während Kunststoffabfälle aus Haushalten häufig im Mittel-punkt stehen, müssen möglicherweise auch alternative Materialströme in Betracht gezo-gen werden, um die Gesamtmengen zu erhöhen und die finanzielle Leistungsfähigkeit zu verbessern. Welche anderen vielversprechenden Materialströme gibt es, und welche Men-gen können in einem optimalen Szenario erreicht werden?
  3. Langfristige Perspektive: Welche längerfristigen Veränderungen in der Abfallzusammenset-zung oder im Marktumfeld könnten den Betrieb solcher Multi-Polymer-Anlagen künftig er-schweren oder finanziell unvorteilhaft machen?

 

Unser Ziel: Ein neuer Standard für Kunststoffrecycling

Mit dem Projekt soll der Weg für eine „All-in-One“-Recyclinglösung geebnet werden – eine Lösung, die mehrere Polymere in einer einzigen Anlage integriert. Mit der Entwicklung eines Multipolymer-Recyclingsystems sollen so neue Massstäbe fürs Kunststoffrecycling in der Schweiz gesetzt werden:

  • Höchste Recyclingqualität der einzelnen Kunststofffraktionen trotz kleiner Mengen
  • Lokale Kreisläufe und kürzere Transportwege
  • Stärkung der Schweizer Innovationskraft
  • Reduktion der Importabhängigkeit
  • Beitrag zu nationalen Nachhaltigkeitszielen

 

Diese All-in-One-Lösung hat das Potenzial, das Kunststoffrecycling in der Schweiz grundlegend zu transformieren – ökologisch, ökonomisch und technologisch.

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