Die Kontron Electronics AG mit Sitz in Rotkreuz entwickelt und fertigt Elektronikprodukte unter anderem für den Maschinenbau, die Medizintechnik und die Umwelttechnik. Zu den Standardprodukten gehören Touch Panels, Industriesteuerungen, I/O Module, Raspberry Pi und einige mehr.
Im Rahmen dieses Reffnet-Falls durften wir eine umfassende Beratung zur Verpackungsoptimierung für das Unternehmen durchführen.
Ziel war es, die verschiedenen eingesetzten Verpackungen auf ihre Recyclingfähigkeit zu untersuchen und Möglichkeiten zur Material- und Emissionsreduktion zu identifizieren.
Ein Aspekt der Analyse war der Ersatz von bisher eingesetzten Materialien durch alternative Materialien mit geringerer Umweltbelastung. Darüber hinaus haben wir geprüft, ob gewisse Produkte auch in kleineren oder anderen Verpackungen (mit weniger Verpackungsmaterial) versandt werden können.
Ausgangsmaterial
Spezifisch analysierten wir die folgenden drei Verpackungen genauer:



Zusätzlich wurden Optionen für den Ersatz des Füllmaterials – heute Polystyrol Chips – untersucht.

Die möglichen Massnahmen zur Verpackungsoptimierung
Wir konnten fünf Massnahmen identifizieren und betrachteten diese detaillierter hinsichtlich ihrer Machbarkeit und den ökologischen Auswirkungen:
- Für die Fixierverpackung besteht die Möglichkeit, zur Reduktion der Umweltbelastung durch den Einsatz einer ökologischeren Folie. Polyurethan weist im Vergleich zu anderen Polymeren einen eher hohen pro kg CO2-eq. Wert aus, so zum Beispiel im Vergleich mit Polyethylen.
- Eine Möglichkeit wäre, anstelle der Schaumbox für mittelgrosse Teile auf eine Fixierverpackung mittel (eine Grösse grösser als die Fixierverpackung klein) umzustellen. Für ein grösseres Modell der Fixierverpackung wird mehr Karton als für die Schaumbox oder die Fixierverpackung klein eingesetzt. Da die Folie jedoch sehr viel weniger wiegt als der Schaumstoff, sind die Umweltwirkungen für eine grössere Fixierverpackung geringer als für die Schaumbox.
- Wie bereits erwähnt, hat Polyurethan-Schaum eine hohe Umweltbelastung. Der Ersatz des Polyurethan-Schaums in der Schaumbox könnte demnach zu reduzierter Umweltbelastung führen. Als möglicher Ersatz wäre eine Fassergusseinlage (ähnlich zu Karton) denkbar. Diese ist jedoch nicht für alle Applikationen geeignet.
- In der Faltbox werden LDPE-Stützen zur Fixierung und zum Schutz der Produkte eingesetzt. Zurzeit besteht kein Recyclingsystem für diese Stützen. Alternativ zu den Kunststoffstützen könnten Stützen aus Karton eingesetzt werden
- Als Alternative zu den Chips könnte ein Kartonnetz verwendet werden. Dies bringt zwei Vorteile mit sich: einerseits kann nicht mehr gebrauchter Karton als Füllmaterial weiterverwendet werden und andererseits kann das Füllmaterial anschliessend dem Recycling zugeführt werden (siehe untenstehendes Bild).
Aus der ökobilanziellen Analyse der Massnahmen geht hervor, dass der Ersatz der Low-Density Polyethylen-Schaumstützen durch Kartonstützen nur einen sehr geringen Umweltnutzen hat, welche noch im Unsicherheitsbereich der Ökobilanz liegt. Aus diesem Grund haben wir empfohlen, die Massnahmen 1, 2, 3, und 5 weiterzuverfolgen.
